Wer kann Tigrinisch?
Immer mehr Flüchtlinge gelangen in die Schweiz. Allein im Juni sind über 2200 neue Asylgesuche registriert worden – ein Drittel mehr als im Vormonat. Vor allem Eritreer suchen in der Schweiz Schutz. Das stellt die Behörden vor Probleme: Denn es fehlt an Übersetzern für die tigrinische Sprache. Erste Anlaufstelle für tausende Asylsuchende ist das Empfangs- und Verfahrenszentrum in Chiasso (TI). Wenn die Flüchtlinge in Chiasso ankommen, werden sie zunächst befragt – sofern tigrinische Dolmetscher verfügbar sind. Denn diese sind sehr schwer zu finden. Nebst besten Sprachkenntnissen müssen sie einen tadellosen Leumund haben und verschwiegen sein. Damit sich die Verfahren bei den Eritreern nicht verzögern, sucht das Bundesamt für Migration mit allen Kräften Dolmetscher für die tigrinische Sprache. Tigrinisch ist eine semitische Sprache, die in Äthiopien und Eritrea gesprochen wird. Weitere semitische Sprachen sind etwa Hebräisch oder Arabisch. Weltweit gibt es rund neun Millionen Sprecher des Tigrinischen – davon 4,5 Millionen in Äthiopien und 2,5 Millionen in Eritrea.
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