Alkoholprävention via SMS
Die Alkoholprävention hat bei Jugendlichen bisher keinen grossen Erfolg. Laut den Zahlen des Suchtmonitorings Schweiz trinkt sich jeder vierte Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren mindestens einmal im Monat in den Rausch. Bei den 20- bis 42-Jährigen sind es 40 Prozent. Aus diesem Grund will das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung ISGF einem bisher weltweit einzigartigen Weg im Kampf gegen das Rauschtrinken beschreiten. Mit der Studie „Alk-Check“ werden jetzt neue Wege in der Alkoholprävention beschritten. Damit Jugendliche weniger Alkohol trinken, werden Schüler direkt via SMS und Internet angesprochen. Die Studie beginnt im September, rund 1000 Schüler aus 90 Berufs- und Mittelschulen werden laut Severin Haug, Autor der Studie und Forschungsleiter am Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung ISGF, mitmachen. Er glaubt fest an den Erfolg der Studie, denn 2013 endete ein Pilotversuch mit positiven Resultaten. Damals mussten Schüler angeben in welcher Situation und zu welcher Uhrzeit die Jugendlichen am meisten Alkohol tranken. „Eine Stunde vor der angegebenen Zeit verschickten wir individualisierte SMS. Sie enthielten Tipps zu einem vernünftigen Umgang mit Alkohol“, sagt Haug. Bei den teilnehmenden Jugendlichen zeigte sich eine positive Veränderung. Auch Marc Kummer von der Zürcher Fachstelle Suchtprävention des Mittelschul- und Berufsbildungsamts ist frohen Mutes: „Indem für die Prävention die Kommunikationsinstrumente der Jugendlichen gewählt werden, erhoffe ich mir, möglichst viele Jugendliche zu erreichen.“
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