Ebola bedroht die Existenz ganzer Staaten
Die Vereinten Nationen (UN) haben vor einem möglichen Zusammenbruch der von der Ebola-Epidemie erfassten Staaten Westafrikas gewarnt. „Es handelt sich längst um viel mehr als um einen Gesundheitsnotstand“, erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Valerie Amos, am Dienstag in Genf. „Wenn nicht schnell gehandelt wird, droht den betroffenen Ländern eine massive humanitäre Krise.“ Zunächst müsse verhindert werden, dass die Gesundheitsversorgung in den besonders betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone zusammenbreche. Dies gelte auch für die Bekämpfung anderer Krankheiten als Ebola. Wichtig sei zudem die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser. Die Kosten für die Bewältigung der Ebolakrise schätzen die UN auf gut eine Milliarde Dollar. Die Vorsitzende der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, Joanne Liu, warf Regierungen beim gleichen Treffen Untätigkeit vor. In den vergangenen Wochen hätten nur einige wenige Länder die nötigen Hilfen zugesagt, kritisierte sie. Derweil hat die Weltbank eine Hilfszahlung von 105 Millionen Dollar für die von der Ebola-Epidemie betroffenen Staaten Westafrikas beschlossen. Das Geld wird den Gesundheitsbehörden in Liberia, Sierra Leone und Guinea zur Verfügung gestellt sowie für zusätzliches medizinisches Fachpersonal und Nahrungsmittelhilfen für die Quarantänegebiete. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor einem dramatischen Anstieg der Infektionen. Nach WHO-Angaben haben sich derzeit 4985 Menschen mit dem Ebolavirus infiziert, davon sind 2461 bereits gestorben.
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