Wo ist Kim?
Es ist schon eine merkwürdige Fügung des Schicksals: Nordkoreas Diktator Kim Jong Un ist seit Wochen verschwunden – und plötzlich nähern sich das kommunistische Land und Nachbar Südkorea nach Monaten der Eiszeit und der Drohgebärden wieder an. Seit Anfang September gibt es von dem nordkoreanischen Machthaber keine öffentlichen Auftritte mehr. Die offizielle Version des Staatsfernsehens lautet: Kim fühle sich unwohl, führe aber weiter das Land an. Ob Kim tatsächlich erkrankt ist, ist unklar. In Südkorea wurde vermutet, der beleibte Kim leide an erblich bedingter Gicht. Derweil machen aber auch Gerüchte über einen Umsturz die Runde. Vergangenen Samstag war völlig überraschend eine nordkoreanische Delegation zur Teilnahme an der Abschlussfeier der Asien-Spiele nach Südkorea gereist. Dazu gehörte auch der Leiter des politischen Büros der Volksarmee, Hwang Pyong-so, der als inoffizielle Nummer Zwei hinter Kim gesehen wird. Die Mitglieder der Delegation trafen sich unter anderem mit Südkoreas Wiedervereinigungsminister Ryoo Kihl-jae. Ergebnis: Nord- und Südkorea vereinbarten, die seit Februar auf Eis liegenden Spitzengespräche in wenigen Wochen wieder aufzunehmen.
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