Minilabor „Philae“ auf Kometen gelandet
Ein schwaches Funksignal aus dem All brachte die erhoffte Bestätigung im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt (Deutschland): Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist ein Modul auf einem Kometen gelandet. Zehn Jahre, acht Monate und zehn Tage nach dem Raketenstart hatte sich das Minilabor am Mittwoch von der Raumsonde Rosetta gelöst und den Abstieg begonnen, hinunter zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko – kurz “Tschuri”. Einen Tag nach der spektakulären Landung auf einem Kometen hat die europäische Weltraumbehörde ESA nun wieder Kontakt zum Landegerät „Philae“ bekommen. Die Position des Labors scheint trotz der Probleme bei der Landung recht stabil zu sein. Sensordaten hätten gezeigt, dass „Philae“ nicht einmal, sondern dreimal hintereinander aufgesetzt habe. Nun ist ein weiterer Beweis dafür eingetroffen, dass „Philae“ sicher steht: Die Sonde hat die ersten Bilddaten zur Erde gefunkt. All das passiert rund eine halbe Milliarde Kilometer von der Erde entfernt, über dreimal weiter als die Sonne. Jedes Funksignal benötigt rund eine halbe Stunde Laufzeit. Wissenschaftler hoffen nach der Landung auf einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Kometen sollen weitgehend unveränderte Materie aus dieser Zeit enthalten – sie gelten als Boten der Vergangenheit. „Rosetta“ und „Philae“ haben zusammen etwa 20 Instrumente an Bord, um Tschuri unter die Lupe zu nehmen.
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