Klaus Johannis gewinnt Präsidentenwahl in Rumänien
Bei der Präsidentenwahl in Rumänien hat sich der bürgerliche Kandidat Klaus Johannis (55) durchgesetzt. Sein Mitbewerber, der sozialistische Regierungschef Victor Ponta, gratulierte seinem Konkurrenten bereits vor der ersten Hochrechnung zum Wahlsieg. „Wir sind ein demokratisches Land, das Volk hat immer Recht“, sagte der 42-jährige Sozialdemokrat zwei Stunden nach Schliessung der Wahllokale. Nun soll der deutschstämmige Politiker dem Land eine Perspektive geben. Der Bürgermeister im siebenbürgischen Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) und Angehöriger der Minderheit der Siebenbürger Sachsen ist bei der Stichwahl für das Amt des rumänischen Staatspräsidenten mit klarer Mehrheit gewählt worden. Noch nie erzielte ein Kandidat, der einer nationalen Minderheit entstammte, ein so hohes Ergebnis bei einer rumänischen Präsidentenwahl. Der frühere Physiklehrer war zwar nicht chancenlos ins Rennen gegangen, dennoch ist das Ergebnis eine Sensation – immerhin hatten die Sozialdemokratischen Partei (PSD), deren Vorsitzender Victor Ponta ist, kaum einen Wahlbetrugsversuch ausgelassen, um Johannis zu verhindern. Johannis dagegen steht für deutsche „Korrektheit“ und für die einzige wirkliche Erfolgsgeschichte Rumäniens: für den wirtschaftlichen Aufstieg und die saubere Verwaltung in Hermannstadt, seit er dort Bürgermeister wurde. Johannis tritt nun die Nachfolge von Präsident Traian Băsescu an, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren durfte. Der rumänische Präsident bestimmt die Aussen- und Verteidigungspolitik des Landes. Er ernennt die wichtigsten Staatsanwälte und die Vorsitzenden der Geheimdienste.
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