SNB hebt Euro-Mindestkurs auf
Das kam überraschend. Gerade noch hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) erklärt: Der Franken bleibt fest an den Euro gekoppelt, die Kursuntergrenze von 1,20 Franken steht. Nun schafft sie den Mindestkurs überraschend ab. Die Anleger sind überrascht, alle anderen auch. Wieso also jetzt dieser Schritt? Den plötzlichen Kurswechsel begründete SNB-Präsident Thomas Jordan vor den Medien in Zürich einerseits mit dem Rückgang der starken Überbewertung des Frankens, andererseits mit der internationalen Entwicklung. «Die Unterschiede in der geldpolitischen Ausrichtung der bedeutenden Währungsräume haben sich in letzter Zeit markant verstärkt», sagte er. Die SNB bescherte dem Schweizer Aktienmarkt einen historischen Tag und einen selten massiven Kurssturz. Nach Bekanntgabe des Entscheides zur Aufhebung des Mindestkurses ging es nicht nur an den Devisen- sondern auch an den Aktienmärkten drunter und drüber. Der Swiss Market Index (SMI) beendete die turbulenteste Sitzung seit langem mit einem Minus von 8,67 Prozent bei 8400,61 Punkten. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen ausser jenen von Swisscom alle im Minus. Der Euro hat sich nach einem Ausflug deutlich unter die Parität am Abend bei einem Niveau von 1,04 eingependelt und der Dollar bei rund 90 Rappen.
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