Masern breiten sich in Berlin weiter aus
Die zurzeit in Berlin grassierende Masern-Welle ist die schlimmste seit Einführung der Meldepflicht. Masern schwächen das Immunsystem und können bei Komplikationen zu schweren Infektionen wie Lungen- und Gehirnentzündungen führen. Laut Statistik sterben zwei von 1000 Patienten an den Folgen einer Masern-Infektion. Seit Wochenbeginn sind in Berlin fast 70 neue Erkrankungen gemeldet worden. Seit Beginn des Ausbruchs im vergangenen Oktober wuchs die Gesamtzahl damit auf 637. Mehr als zwei Drittel der Patienten erkrankten in diesem Jahr, darunter auch viele Erwachsene ohne Impfschutz. Bei rund einem Viertel aller Patienten verlief die Infektion bisher so schwer, dass sie ins Krankenhaus kamen. Ein Kleinkind ist in der vergangenen Woche an Masern gestorben. Es war nicht gegen die Infektion geimpft. Nach dem Tod des Kleinkinds ist nun eine Debatte über eine Impfpflicht entbrannt. Bei Berliner Schulkindern liegt die Impfquote den Angaben zufolge bei 95,9 Prozent für die erste Masernimpfung und bei 90,9 Prozent für die zweite Impfung. Nach der zweiten Impfung besteht lebenslanger Schutz. Vor Einführung der Masernimpfung vor etwa 40 Jahren in Deutschland erkrankte nahezu jeder an Masern, so dass ältere Menschen ebenfalls in der Regel immunisiert sind. In Deutschland trifft die grösste Zahl der Infektionen daher meist Erwachsene in den mittleren Jahren.
Kommentar verfassen