Tsipras trifft Merkel in Berlin
Während fast fünf Stunden haben sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras ausgesprochen. Für Tsipras ist dies der erste Deutschland-Besuch seit seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten Ende Januar. Im Mittelpunkt steht der Streit um die Reformpolitik des pleitebedrohten Landes. Entscheidungen über weitere Schritte zur Abwendung einer drohenden Zahlungsunfähigkeit Griechenlands wurden von dem Treffen nicht erwartet. Der griechische Regierungschef wollte Merkel eine Liste mit Reformen zur Überwindung der schweren Finanz- und Schuldenkrise seines Landes vorstellen. Er spricht aber nicht darüber. Diese Liste ist wesentliche Voraussetzung dafür, dass das Land noch ausstehende Hilfskredite bekommt. Es geht um 7,2 Milliarden Euro, die die Geldgeber wegen nicht eingehaltener Auflagen auf Eis gelegt haben. Merkel macht aber klar, dass Tsipras die Liste nicht in Berlin, sondern den zuständigen Institutionen vorgelegen muss, die dann von der Eurogruppe bewertet werde. Sie dämpft Erwartungen, dass Tsipras‘ Antrittsbesuch in Deutschland den grossen Durchbruch auf der Euro-Ebene bringen könne. Dafür ist sie nicht zuständig. Aber sie ist eine entscheidende Station. Denn Merkels Wort hat Gewicht.
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