Iranerinnen dürfen künftig Sportveranstaltungen besuchen
Iran wird Frauen künftig erlauben, grosse Sportveranstaltungen im Stadion zu verfolgen. Seit der islamischen Revolution von 1979 war es den iranischen Frauen verwehrt, Sportveranstaltungen zu besuchen in denen Männer eine Rolle spielten. Begründung: Es sei unislamisch, wenn Männer und Frauen gemeinsam Massenveranstaltungen besuchen würden. Zu den auch in Iran sehr beliebten Fussballspielen der Profis konnten bislang nur Männer gehen. Allerdings: Iranische Frauen setzten sich zumindest im Ausland darüber hinweg, etwa Anfang des Jahres beim Asia-Cup in Australien, als tausende Iranerinnen ihr Team anfeuerten – ohne jegliche Einschränkung. Nun sollen auch Iranerinnen eine grössere Teilhabe am sportlichen Leben ihres Landes bekommen. Der stellvertretende Minister für Jugend und Sport, Abdolhamid Ahmadi, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Islamic Republic, dass es Frauen und Familien erlaubt sein werde, die meisten Sportveranstaltungen zu besuchen. Ganz klar wurde nicht, was die „meisten“ bedeutet. Ausnahme sollen jedenfalls „maskuline“ Sportarten wie Wrestling oder Schwimmen sein. Laut Ahmadi gelte die Erlaubnis nur für Hallensport, die Regeln würden sich nicht auf alle Spiele übertragen lassen, weil manche Sportarten nur für Männer geeignet seien. Trotzdem bedeutet die Erlaubnis eine grundlegende Veränderung der bisherigen Politik, die es Frauen verbietet Spiele zu besuchen, bei denen auch Männer anwesend sind. Im März bekamen die Vereinigten Arabischen Emirate den Zuschlag für die Ausrichtung der Fussball-Asienmeisterschaft 2019 infolge der Kritik an der iranischen Richtlinie. FIFA-Präsident Blatter hatte die Situation in Iran zuvor als „nicht tolerabel“ bezeichnet.
Man darf gespannt sein in wie weit das Ganze am Ende umgesetzt wird.