EU beschliesst Militäreinsatz gegen Schleuser
Mit einem Drei-Stufen-Plan will Europa gegen Flüchtlingsschleuser aus Libyen vorgehen. Die Innen- und die Aussenminister der EU beschlossen bei einem Treffen in Brüssel, zunächst Informationen über Menschenschmuggler zu sammeln. Danach sollen Schleuser-Schiffe auf See beschlagnahmt werden und in einem dritten Schritt könnte es Militäreinsätze in Libyen geben. Entscheidend sei es weniger, die Schiffe als vielmehr das Geschäftsmodell der Schlepper zu zerstören, so die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini. Für Militäreinsätze auf See, in libyschen Häfen oder an Land bedarf es allerdings einer Zustimmung des Weltsicherheitsrats und der Libyens. Die Europäische Union will bereits im Juni den Militäreinsatz gegen Schleuserbanden aus Libyen starten. Das Hauptquartier für die Mission wird in Rom eingerichtet. Über das nordafrikanische Bürgerkriegsland Libyen werden Schätzungen zufolge 80 Prozent des illegalen Menschenschmuggels über das Mittelmeer abgewickelt. Auf Bootsfahrten von Libyen in Richtung Europa starben in den vergangenen Jahren Tausende Menschen. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 1780 Flüchtlinge ums Leben. Die meisten Migranten kommen in Italien an, das den Ansturm kaum noch bewältigen kann.
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