Weltweite Jugendarbeitslosigkeit ist zwar leicht rückläufig, bleibt aber hoch
Vor allem Länder wie Spanien und Griechenland hatten während der Wirtschaftskrise – besonders auf ihrem Höhepunkt 2009 – Schlagzeilen gemacht mit Arbeitslosenquoten von 25 Prozent unter Jugendlichen. Neue Zahlen belegen: Die Situation auf dem Arbeitsmarkt für junge Menschen bessert sich, aber ist noch nicht wieder so stabil wie vor der Krise. Die weltweite Jugendarbeitslosigkeit ist immer noch höher als vor der Wirtschaftskrise. Die Lage habe sich im Zeitraum 2012 bis 2014 nur leicht verbessert, heisst es im Jahresbericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der nun in Genf veröffentlicht wurde. „Für Millionen junge Menschen in der Welt erweist sich die Suche nach einem ordentlichen Arbeitsplatz immer noch als Hindernislauf“, erklärten die Experten der in Genf ansässigen UN-Organisation. Dem Bericht zufolge waren im Jahr 2014 73,3 Millionen junge Menschen arbeitslos. Dies seien zwar 3,3 Millionen weniger als zum Höhepunkt der Wirtschaftskrise im Jahr 2009, aber 300.000 mehr als 2012. Die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen erhöhte sich im Zeitraum 2012 bis 2014 auf 13 Prozent und stieg 2015 leicht auf 13,1 Prozent. Vor der Krise, im Jahr 2007, hatte sie bei 11,7 Prozent gelegen. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Schnitt dreimal höher als die Arbeitslosigkeit unter Erwachsenen. Im Vergleich zum Jahr 2012 ging die Jugendarbeitslosigkeit in den Industriestaaten und in Afrika zurück. In Asien, im Nahen Osten und im Norden Afrikas stieg sie hingegen an. In dem Bericht beklagt die ILO auch, dass in vielen Entwicklungsländern junge Menschen selbst dann unterhalb der UNO-Armutsgrenze leben, wenn sie Jobs haben. Weltweit müssten 169 Millionen arbeitende junge Menschen mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen.
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