EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit dem Kosovo
Als letztes südosteuropäisches Land hat das Kosovo das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet. Das Europaparlament muss dem Abkommen allerdings noch zustimmen. Das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen soll dann in der ersten Jahreshälfte 2016 in Kraft treten. Es soll die Basis für eine engere politische, wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit legen. Ziel des Abkommens ist es, die Voraussetzungen für einen Beginn von Beitrittsverhandlungen zu schaffen. Das Kosovo verpflichtet sich darin, die nötigen Reformen umzusetzen, während die EU die Verantwortung für die weitere Unterstützung des Landes übernimmt. Bis zum Ziel einer EU-Mitgliedschaft ist es aber noch ein sehr langer Weg. Das Kosovo war zuletzt der einzige Westbalkan-Staat, der weder über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen noch über Visafreiheit für Besuchsreisen in den Schengen-Raum verfügte. Als Hintergrund der langsamen EU-Annäherung gilt vor allem der umstrittene Status der einstigen serbischen Provinz. Das Kosovo hatte sich im Jahr 2008 von Serbien losgesagt und für unabhängig erklärt. Belgrad erkennt die Unabhängigkeit bis heute nicht an, 23 der 28 EU-Mitglieder haben dies aber getan. Die EU-Länder Griechenland, Rumänien, die Slowakei, Spanien und Zypern verweigern aber bisher die Anerkennung.
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