China muss Börsenhandel erneut stoppen
Nach dem zweiten Kursrutsch in dieser Woche wurde der Börsenhandel in China erneut für den Rest des Tages ausgesetzt. Die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen waren zuvor um mehr als sieben Prozent gefallen. Es war mit 30 Minuten der kürzeste Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der Aktienmärkte Chinas. Die neuen Turbulenzen und die Sorgen um den Zustand der zweitgrössten Volkswirtschaft haben diese Woche weltweit Schockwellen ausgelöst. Trotz massiver Interventionen kann die Regierung die Aktienmärkte nicht beruhigen. Die Zentralbank pumpte diese Woche über sogenannte Reverse-Repo-Geschäfte so viele Milliarden in den Markt wie seit September nicht mehr. Dabei kauft die Notenbank Wertpapiere, wobei sie sich verpflichtet, diese zu einem vereinbarten Preis zu einem bestimmten Termin rückzuübertragen. Mit Stützungskäufen halfen auch staatlich kontrollierte Fonds, die Kurse wieder in die Höhe zu treiben. Nach einem spekulativen und häufig auch kreditfinanzierten Boom an den chinesischen Aktienmärkten seit 2014 waren die Kurse im vergangenen Sommer eingebrochen. Seitdem gibt es eine Berg- und Talfahrt, während die Regierung mit massiven Interventionen verzweifelt versucht, die Märkte zu stabilisieren.
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