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Grosser Image-Schaden für Russland

Die Disziplinarkommission der Uefa hat EM-Teilnehmer Russland für die Fan-Ausschreitungen im Stadion von Marseille bestraft: Bei weiteren Ausschreitungen fliegt Russland aus dem Turnier – zudem muss der Verband 150’000 Euro Busse zahlen. Russlands Fussball hat nun definitiv ein Problem mit prügelnden Fans. Der Kreml ruft nun dazu auf, die Gewalt sein zu lassen. Russische Fussball-Fans sollen sich «an die Gesetze des Landes zu halten, in dem sie sich aufhalten», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Für russische Verhältnisse ist das schon fast ein Schuldeingeständnis. Normalerweise reagiert der Kreml mit einer Trotzhaltung, wenn Vorwürfe aus dem Ausland kommen. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen von Marseille geht das nicht mehr. Videos im Internet dokumentieren, wie russische Fans auf wehrlose Menschen einprügeln. Russland musste jetzt reagieren. Das Land hat bereits einen enormen Image-Schaden erlitten. In den letzten Jahren hat Russland grosse Summe in Sportanlässe investiert. Zudem wird 2018 die Fussball-WM in Russland stattfinden. Prügelnde Fans passen da nicht ins Bild. Allerdings: Ganz glaubwürdig sind die Ordnungsrufe aus Moskau nicht. Die russische Hooligan-Szene ist von der Staatsmacht sehr lange umworben worden. Eine zentrale Rolle spielt dabei Alexander Schprygin. Er ist Chef des Dachverbands russischer Fans. Ein Mann mit zweifelhafter Vergangenheit. Er war lange in der ultra-nationalistischen Fanszene aktiv. Offiziell arbeitet er nun als Assistent des rechtsnationalen Parlamentsabgeordneten Igor Lebedew. Lebedew ist es auch gewesen, der die Fan-Gewalt auf seinem Twitter-Account gerechtfertigt hat. «Ich sehe nichts Schlimmes in dieser Prügelei. Im Gegenteil: Unsere Jungs haben das gut gemacht. Weiter so!»

 

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