Chaos in Katalonien
Während der Volksabstimmung über die katalanische Unabhängigkeit sind bei Zusammenstößen zwischen Aktivisten und Polizisten mehrere Hundert Menschen verletzt worden. Laut dem katalanischen Gesundheitsdienst benötigten 465 Zivilisten eine medizinische Behandlung, viele von ihnen wegen Prellungen. Das spanische Innenministerium meldete elf verletzte Beamte; einige wurden demnach mit Steinen beworfen. Nach einem friedlichen Beginn der Abstimmung hatten Beamte der spanischen Policia Nacional und der Guardia Civil damit begonnen, in mehreren Wahllokalen Stimmzettel und Wahlurnen zu beschlagnahmen. In Barcelona setzten sie laut Augenzeugen in mindestens einem Fall Gummimantelgeschosse und Schlagstöcke ein. Das spanische Verfassungsgericht hatte die Volksabstimmung über die katalanische Unabhängigkeit für illegal erklärt. Mehr als 5,3 Millionen Menschen waren aufgerufen, in einem der 2315 Wahllokale ihre Stimme abzugeben. Schon seit Tagen versucht die Zentralregierung in Madrid, die Befragung mit allen Mitteln zu verhindern. Bei Dutzenden von Razzien wurden in Druckereien und Regionalministerien mindestens zwölf Millionen Wahlzettel sowie Millionen von Wahlplakaten und Broschüren beschlagnahmt. Viele Webseiten wurden gesperrt. Mehr als 4000 Angehörige der Guardia Civil und der Nationalpolizei wurden nach Katalonien entsandt.
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