Lehrerstreik in Frankreich
Seit Wochen mobilisieren Gegner und Befürworter der französischen Schulreform, als gehe es um das Fortbestehen der Republik. Die Fronten sind verhärtet, heute streiken die Sekundarschullehrer. Die Einzigen, die bei der Reform kaum mitreden sind Schüler und Eltern. Die linke Regierung will ein Wahlversprechen einlösen und das College, die Sekundarstufe, umbauen. Sie will den Schulen und Lehrkräften mehr Freiraum geben, 20 Prozent des Unterrichts sollen sie frei gestalten können, mehr Projektunterricht, mehr fächerübergreifende Themen, weniger Wissen, mehr Fähigkeiten fördern. Die politische Rechte läuft dagegen Sturm. Sie fordert mehr Autorität in der Schule, mehr Effizienz bei den Lehrern, Disziplin und dass sie sich bedingungslos in den Dienst der Republik stellten. Nur in einem Punkt sind sich alle einig: Die Schule – vor allem auf der Sekundarstufe – erreicht ihre Ziele kaum. Zu viele Kinder brechen die Schule ab. 70 Prozent sagen, sie langweilten sich im Unterricht. Wer aus tieferen sozialen Schichten kommt, hat weniger Chancen, Zugang zu einer höheren Schulbildung zu erhalten.
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